Die weihnachtlichen Traditionen werden in den einzelnen europäischen Ländern recht unterschiedlich begangen. Dabei hat das Weihnachtsessen einen sehr hohen Stellenwert. In nahezu allen europäischen Ländern gibt es Traditionen, die von Jahr zu Jahr aufrechterhalten werden. Die beliebtesten Weihnachtsessen werden an den Feiertagen selbst gekocht und für Freunde oder für die Familie serviert.
Eine klassische Spezialität zu den Festtagen
In Deutschland wird das Festmahl in den meisten Familien am ersten Weihnachtsfeiertag serviert. Diese Tradition haben wir mit vielen unserer europäischen Nachbarn gemein. Im Gegensatz zum Truthahn, der in vielen Nachbarländern serviert wird, genießt der Deutsche eine Gans oder eine Ente. Dazu wird abhängig von der Region Rotkohl oder Grünkohl serviert. In den Niederlanden wird das Weihnachtsfest etwas anders begangen, denn der Schwerpunkt liegt auf dem Nikolausfest am fünften Dezember. Dies ist ein Grund dafür, dass ein Stamppot serviert wird. Dabei handelt es sich um eine Suppe, die aus gestampften Gemüsesorten zubereitet wird. Sehr traditionell und aufwendig wird das Weihnachtsfest in Polen begangen. Es werden bis zu zwölf Gänge serviert. Dazu gehören eine Rote-Beete-Suppe, Maultaschen und ein spezieller polnischer Käsekuchen.
Die Iren pflegen eine eigene Tradition, denn es wird Räucherlachs mit Sojabrot serviert. Aber auch der Truthahn, der im benachbarten Großbritannien an den Festtagen genossen wird, hat bei vielen Iren Tradition. Als weiteres beliebtes Mahl gilt der Krabbencocktail, der mit einem Plumpudding als Nachspeise serviert wird. In Österreich und Tschechien gibt es Karpfen als Weihnachtsmahl. Auch Ungarn kennt den Karpfen, der dort gern als Suppe serviert wird. Die skandinavischen Länder kennen andere Traditionen. In Finnland und Schweden gibt es einen guten Weihnachtsschinken mit verschiedenen Beilagen. Die Norweger servieren Lammrippchen mit einem Weihnachtsbier und in Dänemark gibt es, wie in weiteren Ländern auch, einen Schweinebraten oder ein dänisches Reisgericht. Die Mahlzeit wird am Heiligen Abend serviert.
Der aktuelle EU-Klassiker:
Truthahn als europäisches Festmahl
Aus Amerika ist er als Festmahl bekannt, aber diese Tradition haben die Europäer, die einst ihre Heimat verließen, um in der Neuen Welt sesshaft zu werden, von zu Hause mitgebracht. In vielen europäischen Ländern wird der Truthahn als Festessen serviert. Die Beilagen unterscheiden sich jedoch. So gibt es den Truthahn in Großbritannien am ersten Weihnachtsfeiertag als gefüllte Variante. Dazu wird ein Eierpunsch gereicht. In Frankreich wird der Truthahn am Abend mit einem sehr guten Wein und mit Nüssen gereicht. Das Essen heißt Réveillon und wird am Abend gereicht. Nach typischer französischer Tradition zieht es sich über mehrere Stunden hin und wird von guten Gesprächen begleitet. In Spanien wird der Truthahn mit einer Vorsuppe und einer Nachspeise serviert, die Turron heißt.
Traditionen in anderen Ländern erleben
Die Traditionen unterscheiden sich in den europäischen Ländern, und so kann es während der Weihnachtszeit interessant sein, einmal in einem anderen Land zu Gast zu sein, um mitzuerleben, was dort serviert wird. Auch der Tag, an dem das Festmal eingenommen wird, unterscheidet sich. In vielen Ländern ist es der Heilige Abend. In Deutschland und Griechenland wird das Mahl hingegen erst am ersten Weihnachtstag serviert.