Wenn es um’s Geld geht, spielt Vertrauen eine große Rolle. Und wenn es um Online-Kredite geht, dann vertrauen die Verbraucher eher ihrem heimischen Desktop-Computer als dem Smartphone oder dem Tablet-PC – allerdings nicht mehr so deutlich wie früher, denn immer mehr Finanzierungen, die online aufgenommen werden, werden mittlerweile über ein mobiles Endgerät statt über den Heim- oder den Büro-PC beantragt. Dieses ist das Ergebnis einer Datenerhebung des Kreditvergleichsportals smava.
Klare Tendenz in Richtung Smartphone und Tablet-PC
Das Vergleichsportal hat bei der Auswertung der hauseigenen Daten festgestellt, dass der Anteil der Kredite, die mittels mobilen Endgeräten abgeschlossen werden, stark zunimmt. Waren es im Jahr 2014 noch lediglich 22 Prozent der Nutzer, die sich für eine mobile Kreditaufnahme entschieden, lag die Quote im Jahr 2015 schon bei ca. 33 Prozent. Die neuesten Zahlen aus dem ersten Quartal des Jahres 2016 zeigen bereits einen Anteil der mobilen Abschlüsse von 42 Prozent. Bei smava geht man davon aus, dass die 50-Prozent-Marke noch vor dem Jahresende fällt – Smartphone und Tablet sind nicht nur im Kommen, sondern bestimmen künftig den Markt der Online-Finanzierungen.
Welche Betriebssysteme werden bevorzugt?
Bei Smartphones sind Geräte mit Android-Betriebssystem mit 66 % die Spitzenreiter. Danach folgen Smartphones mit dem Apple-Betriebssystem iOS (ca. 31 %) und einige Modelle mit Microsoft Windows Mobile (ca. 3 %). Bei den Tablets sieht es etwas anders auc. Hier halten sich Apple- und Android-Geräte fast die Waage (Apple 50 %, Android 48 %), während Windows-Systeme mit einem Anteil von ca. 2 % auch hier kaum vorkommen.
Weitere Studien bestätigen den Trend
Internationale Studien können diese Zahlen bestätigen. So wurde in einer Umfrage in 15 ausgewählten Ländern festgestellt, dass bis zu 54 % der privaten Nutzer ihr mobiles Endgerät bereits für die Verwaltung ihrer Finanzen verwenden. Ein weiterer Anteil der Nutzer plant, in Zukunft diese Geräte ebenfalls anstelle von PC oder Laptop für das Online Banking zu verwenden. Allerdings gibt es auch einen gewissen Anteil Nutzer, welche das Mobile Banking über Smartphone oder Tablet-PC vorerst ablehnen. Die Gründe für diese Ablehnung können sehr unterschiedlich sein. Dabei spielen möglicherweise Sicherheitsbedenken oder die Bequemlichkeit beim Lesen eine Rolle.
Interessanterweise förderte eine Befragung zu den Ablehnungsgründen des Mobile Banking zutage, dass hier auch technische Probleme ein Hinderungsgrund sein können. Zum Beispiel teilten 10 % der befragten polnischen Smartphone-Nutzer mit, dass die Software des Mobile Bankings nicht mit ihrem Gerät kompatibel sei.
Altersgruppen mit unterschiedlicher Affinität zum Mobile Banking
Eine weitere aktuelle Studie beschäftigt sich mit der Verteilung der Altersgruppen beim Mobile Banking in Deutschland. Hier konnte für den befragten Zeitraum im Jahr 2016 zum Beispiel festgestellt werden, dass 42 % aller Online-Nutzer, die Mobile Banking über ein Smartphone nutzen, zwischen 14 bis 29 Jahre alt sind. Die jüngeren Generationen zeigen sich also deutlich kontaktfreudiger, wenn es um die Nutzung aktueller Technik geht.
Seit wann wird Mobile Banking verstärkt genutzt?
Die technische Basis für Mobile Banking gibt es schon länger. Wann die betreffenden Personen in Deutschland ihr Smartphone oder Tablet erstmals dafür benutzten, stellt eine Umfrage aus dem Jahr 2015 fest. Zum Beispiel gaben gut 26 % der befragten Personen an, diesen Zugangsweg erstmals 2013 benutzt zu haben. Die Zahlen dieser Studie beruhen zum Teil auf einer bestmöglichen Schätzung, falls den befragten Personen die genauen Zahlen nicht mehr vorlagen.
Das Nutzen von Mobile Banking scheint sich auch auf das Finanzverhalten der betreffenden Personen auszuwirken. In einer weiteren Befragung in privaten Haushalten in Deutschland gaben 11,2 % der Nutzer an, durch diese Technik sparsamer mit ihrem Geld umzugehen. Durch die ständige Verfügbarkeit der aktuellen Daten ist es leichter möglich, Überziehungen des Girokontos zu vermeiden. Für den einen oder anderen hat es sich also gelohnt, die Scheu vor einer „neuen“ Technik abzulegen.